Jörg Rosskopf's Tagebuch von der 46. WM in Osaka/Japan
     
8. Tag: Sonntag, 29. April
     
Ich will nicht sagen, dass das Erwartete eingetreten ist, aber in der Mannschaftskonkurrenz der Herren hat sich sich letztendlich der Topfavorit durchgesetzt. China hat einfach das stärkste Team, denn kein anderes Land kann auf nicht nur drei, sondern gleich vier oder fünf absolute Könner zurückgreifen. Der mittlerweile 13. WM-Titel für das Reich der Mitte ist da nur die logische Konsequenz. Meine Hochachtung gilt aber ebenso den Belgiern, die für mich völlig unerwartet das Endspiel erreichten und den Südkoreanern, die ja den neuen Champion im Halbfinale mehr als einmal am Rand der Niederlage hatten.


 
Ich habe mir wie die anderen aus unserer Truppe, und "Speedy" Fetzner als Gast, das Endspiel aus der Vogelperspektive angeschaut. Eine Paarung China - Schweden wie letztes Jahr in Kuala Lumpur hätte sicher auch ihren Reiz gehabt, die Realität 2001 ist allerdings anders. Natürlich wäre ich mit unserer deutschen Mannschaft, die ich für die stärkste seit vielen Jahren halte, auch gern im Medaillenkampf gewesen, aber das Los hatte uns nun einmal gleich im Viertelfinale den Weltmeister von Osaka beschert.

Insgesamt zeigte die Konkurrenz mit sechsmal Europa und zweimal Asien unter den letzten Acht meiner Meinung nach das derzeit bestehende Kräfteverhältnis. Allerdings hätte ich Gastgeber Japan höher als nur auf Platz 13 gesehen. Der Stimmung im Municipal Central Gymnasium mit über 6000 begeisterten Zuschauern tat das aber keinen Abbruch, wenn ich nur noch einmal an die schon jetzt denkwürdige Halbfinalpartie China - Südkorea vom Samstag erinnere.

     
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