Wie ja einige von Euch sicher wissen, führe ich auch wie viele meiner Mitstreiter ein kleines Taktik-Buch. Da vermerke ich in der Regel das letzte Match mit einem Spieler, seine Stärken und seine vermeintlichen Schwächen. Wichtig sind dabei ebenso Angaben über die Aufschläge oder Besonderheiten beim Vorhand- oder Rückhandspiel. Alles in allem ist das schon eine wichtige Sache, vor allem natürlich in Richtung der Akteure, die zur erweiterten Weltspitze zählen. Normal ist allerdings auch, dass Theorie und Praxis manchmal doch auseinander liegen, wie man ja heute bei meiner Partie gegen den Weltranglisten-159. Jindrak gesehen hat, der sich stark verbessert vorstellte. In so einer fast neuen Situation sind dann vor allem auch die Trainer auf der Bank gefragt.

Der Österreicher, von dem ich nicht gerade viel notiert hatte, überraschte mich ganz schön. Als Außenseiter, und schon mit einer Qualirunde eingespielt, geht er nahezu unbeschwert an den Tisch und wittert gegen einen, der erst ins Turnier reinkommen will, schnell seine Chance. Nur als Beispiel von heute dazu das Ausscheiden vom schwedischen Einzel-Europameister Peter Karlsson gegen den allerdings chinesischen Qualifikanten Zhan Jian. Letztendlich konnte ich diesem Schicksal entgehen, obwohl ich Jindrak nicht in den Griff bekommen habe. Es war aber mehr als ein hartes Stück Arbeit.

Erfreulicher verlief da der zweite Doppel-Auftritt mit Lars Hielscher. Nicht jeder hatte uns wohl einen Erfolg über das an Nummer 15 gesetzte starke polnische Duo Lucjan Blaszczyk/ Tomasz Krzeszewski zugetraut. Nun stehen wir im Achtelfinale. Und da warten die Franzosen Jean-Philippe Gatien/Patrick Chila - die Europameister von Bremen und Olympiadritten von Sydney. Wenn das keine Herausforderung ist ....